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Digital Gender Gap: Eine Chance für Frauen, sich in die Gestaltung der Zukunft einzubringen!



Seit der KI, künstliche Intelligenz, im Jahr 2016 im Spiel Go einen menschlichen Weltmeister besiegte, sind die Diskussionen um ihre Fähigkeiten und das Potenzial, menschliche Grenzen zu überwinden, nicht abgeebbt. Die Technologie hinter KI, die sich durch Algorithmen und maschinelles Lernen selbst verbessert, bietet eine faszinierende Perspektive auf die Zukunft der Arbeit und wie sie unsere beruflichen Rollen transformieren könnte. Dieser Sieg von AlphaGo gegen Lee Sedol ist nicht nur ein Wendepunkt in der Geschichte der KI, sondern markiert auch einen Moment, der unser Verständnis von menschlicher Intelligenz, Kreativität und Intuition herausfordert (Brynjolfsson & McAfee, 2011).


Die wachsende Präsenz von KI in unserem Leben, von Chatbots bis hin zu autonom fahrenden Autos, signalisiert einen tiefgreifenden Wandel in fast allen Lebensbereichen. Diese Technologien kommunizieren oft in natürlicher Sprache mit uns und passen sich an menschliches Verhalten an. Dabei sind sie nicht nur auf Algorithmen und automatisierte Entscheidungssysteme beschränkt, sondern umfassen auch körperliche Roboter. Die Erwartung ist, dass der weltweite KI-Markt bis 2025 auf 59 Milliarden Dollar anwachsen wird – ein deutlicher Sprung von 1,8 Milliarden Dollar im Jahr 2016 (Servoz, 2019).


KI und der Arbeitsmarkt: Eine geschlechtsspezifische Betrachtung


Die Implementierung von KI-Systemen verspricht eine Automatisierung der Arbeitsprozesse, die spezifische Jobs vollständig automatisieren, neue Berufe schaffen und nahezu alle Arbeitsplätze in gewissem Maße mit KI-Technologie und Automatisierung in Berührung bringen wird. Diese Transformation stellt disruptive Verschiebungen auf dem Arbeitsmarkt dar, die sowohl in der Anzahl als auch im Profil der Jobs sowie in den Anforderungen an die Fähigkeiten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu spüren sein werden. Ein tiefgreifendes Verständnis der Auswirkungen von KI-Technologien auf den Arbeitsmarkt erfordert auch ein Verständnis der Automatisierung, Computerisierung und Digitalisierung von Jobs. Insbesondere interessiert uns, ob KI Männer und Frauen unterschiedlich beeinflusst.


Der Teufelskreis des digitalen Gender Gap


Unter den zugrunde liegenden Geschlechterungleichheiten verbirgt sich ein Teufelskreis, der schwer zu durchbrechen ist. Geschlechterstereotype und Ungleichheiten in der Gesellschaft sind tief verwurzelt und führen zu einer frühen Trennung der Geschlechter im Bildungssystem, was dazu führt, dass nur wenige Mädchen und Frauen eine Ausbildung in MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) und IKT (Informations- und Kommunikationstechnologien) anstreben. Diese Diskrepanz setzt sich auf dem Arbeitsmarkt fort, wo Frauen in technologiebezogenen Feldern unterrepräsentiert sind, was es extrem schwierig macht, weibliches Talent in diesen Bereichen zu halten. Homogene (männliche) Entwicklerteams gestalten KI-Systeme und deren Anwendungen, was möglicherweise die Bedürfnisse vielfältiger Nutzergruppen vernachlässigt und Geschlechterstereotype weiterführt (UNESCO, 2019).


Geschlechterungleichheiten im Bildungssystem und am Arbeitsplatz


Die geschlechtsspezifische Trennung in der Bildung führt zu einer deutlichen Unterrepräsentanz von Frauen in MINT- und IKT-bezogenen Studiengängen und Berufen. In Europa sind beispielsweise nur 34% der MINT-Absolventen und 17% der IKT-Absolventen weiblich (Europäische Kommission, 2021). Diese Diskrepanz spiegelt sich auch auf dem Arbeitsmarkt wider, wo nur 17% der IKT-Spezialisten in der EU Frauen sind (EIGE, 2020b). Diese Unterrepräsentanz von Frauen in technologiebezogenen Bereichen trägt zu einem geschlechtsspezifischen Lohngefälle bei, da traditionell weiblich dominierte Berufe oft deutlich weniger bezahlt werden als traditionell männlich dominierte Berufe.


KI und die Notwendigkeit politischer Maßnahmen


Angesichts der potenziellen Risiken, die mit KI-Technologien verbunden sind, insbesondere dem Risiko, soziale Ungleichheiten und Ausgrenzung zu schaffen, ist ein tieferes Verständnis dafür, wie Geschlecht in Technologien und deren Anwendungen eingeschrieben ist, unerlässlich. Die High-Level Expert Group on Artificial Intelligence (HLEG AI), die von der Europäischen Kommission ins Leben gerufen wurde, betont die Notwendigkeit, Maßnahmen zu ergreifen, um gleiche Chancen im Zugang zu Bildung und Technologie als wesentliche Dimension vertrauenswürdiger KI-Systeme zu gewährleisten.


Fazit


Die Integration von KI in unseren Arbeitsmarkt und unser tägliches Leben bietet sowohl immense Chancen als auch Herausforderungen. Besonders für Frauen besteht die Chance, die digitale Kluft zu überbrücken und gleichzeitig auf die spezifischen Herausforderungen und Ungleichheiten zu reagieren, die sich aus der Einführung dieser Technologien ergeben. Politische Maßnahmen und Initiativen, die auf eine inklusivere und gerechtere Integration von KI abzielen, sind entscheidend, um sicherzustellen, dass alle Mitglieder der Gesellschaft von den Vorteilen dieser revolutionären Technologien profitieren können.


Weiterlesen? Der Gender Gap Report in the Workforce 2023 gibt spannende Insights

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